Rezension zu Carsten Jensens „Wir Ertrunkenen“

Carsten Jensen erzählt in „Wir Ertrunkenen“ von Menschen, deren Leben vom Meer bestimmt ist: von Männern, die ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer folgen, und von Frauen, denen das Meer ihre Männer und Söhne raubt.

Alles beginnt im Jahr 1848, als der Seemann Laurids Madsen aus Marstal in den Himmel fliegt und unversehrt wieder zur Erde zurückkehrt. Der Tod hat ihn noch nicht gewollt. Später wird er sagen, seine Stiefel seien zu schwer für ein Leben da oben gewesen. Seither ist Laurids eigenartig, und irgendwann verschwindet er auf den Weltmeeren. Seine Stiefel bleiben zurück. Eines Tages zieht   sein Sohn Albert sie an. Er macht sich auf den Weg in die Südsee, um seinen Vater zu suchen. Mit dem Schrumpfkopf von James Cook und dem Geheimnis der Geldvermehrung kehrt er als

Reeder zurück in seine Heimatstadt. Er weiß, dass im neuen Jahrhundert die Zukunft in den Frachträumen der großen Segelschiffe liegt. Von Marstal aus sollen noch mehr Schiffe in See stechen. Doch Albert hat nicht mit den Frauen gerechnet. Sie hassen das Meer, das ihnen ihre Männer und Söhne genommen hat und immer wieder nimmt. Eine von ihnen nimmt dann den Kampf auf.

„ Wir Ertrunkenen“ ist ein pralles, buntes Buch voller phantastischer, komischer und nachdenklicher Geschichten. Erzählt in genialer Banalität ist dieser Roman mit über 800 Seiten das Richtige für die langen Tage im Sommer oder auch langen Abende im Winter.

Das Buch fesselt und macht einfach Freude ohne zu vergessen, worauf es im Leben doch ankommt.

Gelesen von R.Wolff

Blumenthaler Bücherstube

Autor: Carsten Jensen
Titel: „Wir Ertrunkenen“
Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg
Erschienen: 14.05.2018
Originaltitel: V, de druknede
Originalverlag: Gyldendal, Kopenhagen 2006
ISBN: 978-3-328-10264-9
Preis: 13 € Taschenbuch
Seiten: 816

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