Das Vegesacker Overbeck-Museum zeigt die unbekannten Seiten seiner beiden Namensgeber

Moorlandschaften in krachenden Farben, Wolkenspiele einzigartig eingefangen oder Stillleben – Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rohte sind die typischen Maler, wie sie einst Worpswede hervorbrachte. Und doch geht es auch anders. Davon können sich die Besucher des Vegesacker Overbeck-Museums von November bis Januar überzeugen. Bis einschließlich 27. Januar heißt es in den Räumen an der Alten Hafenstraße „Auch das ist Overbeck – Kurioses und Highlights aus der Sammlung“. Die Ausstellung bildet den Auftakt zum 150. Geburtstag des Künstlerpaares, das dem Overbeck-Museum seinen Namen gab.

Der als „Wolkenmaler“ titulierte Fritz Overbeck „zeigt sich hier von seiner unbekannten Seite“, teilt die Kultureinrichtung auf seiner Internetseite mit. So komme die aktuelle Ausstellung mit „scheinbar hochmodernen Abstraktionen, krakelige Kinderzeichnungen“ sowie kunstvollen Exlibris daher. Gleiches gelte für Hermine Overbeck-Rohte. In der Mitteilung heißt es: „Aber auch die Landschaftsmalerin Hermine Overbeck-Rohte wartet mit ungeahnten Motiven auf: Bücklinge, ein Seeohr und vieles mehr. Manches wurde noch nie, vieles kaum je öffentlich gezeigt.“

Die aktuelle Ausstellung ist nur eine der ungewöhnlichen Weisen, die Künstler immer wieder neu zu entdecken. Das Team um Leiterin Dr. Katja Pourshirazi hebt Potenziale, um die Maler in Szene zu setzen. Dies geschieht übrigens immer im Rahmen der Dauerausstellung. „Wir sind das einzige Museum, das gleichberechtigt ein Worpweder Künstlerpaar vorstellt“, sagt Pourshirazi denn auch nicht ohne Stolz. Sie fügt hinzu: „Das kommt nicht so häufig vor, dass es Museen mit solch einer Ausrichtung gibt.“

Die Arbeiten des Teams beschränken sich indes nicht bloß auf das Hängen immer neuer Bilder, im Gegenteil. „Wir finden viele neue Bilder“, erklärt Pourshirazi. Auch verschollen geglaubte Werke würden dabei immer wieder auftauchen. Vor allem aber habe es das Museum geschafft, den Zugang zum Künstlerehepaar zu öffnen. Pourshirazi, selbst Enkelin des Worpsweder Künstlers Carl Emil Uphoff, sagt: „Hermine Overbeck-Rothe war als Malerin gar nicht so bekannt.“ Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.overbeck-museum.de.

Ein Beitrag von Ulf Buschmann

Dr. Katja Dr. Katja Pourshirazi (links) mit Ihrem Team im Overbeck Museum in Bremen-Vegesack Foto: Ulf Buschmann