Wenn Sie wirklich entgiften wollen, nehmen Sie die Königsdisziplin: Fasten. Kein Ausleitungsprogramm hat eine so tiefgreifende Regenerationskraft wie der zeitlich begrenzte Nahrungsverzicht und sein Begleitprogramm.

Unerklärlich erschöpft, Migräne, Gewichtszunahme, Verdauungsprobleme oder Rückenschmerzen sind oftmals keine Alterserscheinungen, sondern der Preis für einen modernen Lebensstil. Der Mensch von heute ist im stetigen Kontakt mit Giftstoff en, die über Nahrung, Atemluft, Kleidung, Kosmetik oder Gegenstände des täglichen Bedarfs in den Körper gelangen. Stress, mangelnde Erholung und zu wenig Bewegung an der frischen Luft steuern den Rest bei. Die Konsequenz sind zu viele schädliche Stoff wechselprodukte im Körper. Normalerweise werden solche Substanzen über Leber, Nieren, Darm, Haut und Lunge ausgeschieden. Doch wenn das System überlastet, gelangen die Stoff e ins Gewebe. Es besteht die These, dass solche Ablagerungen für sogenannten stillen Entzündungen mit verantwortlich sind, die sich u. A. über Muskelschmerzen und Gelenksbeschwerden äußern. Ein zeitlich begrenzter Nahrungsverzicht lässt die regulären Stoff wechselvorgänge der Verdauung zur Ruhe kommen. Das schafft Kapazitäten für interne Reinigungsarbeiten und Regenerations-prozesse, in denen unter anderem diese Zwischenlager im Gewebe und auch Zellen selbst frei geräumt werden – die sogenannten Entgiftungsprozesse laufen an. Aber wie macht der Körper das und warum hat ein Fastender keinen Hunger? Der menschliche Organismus ist entwicklungsbedingt mit einem internen Versorgungsprogramm für Zeiten ohne Nahrung ausgestattet. Er ist in der Lage, sich aus seinen körpereigenen Depots zu ernähren. Dafür greift er nach den ersten Fastentagen im Wesentlichen auf seine Fettspeicher zurück. Dass dabei Pfunde purzeln ist positiver Nebeneff ekt, aber nicht Hauptzweck einer Fastenkur. Wer glaubt, dass er hungert, irrt. Die gut versorgten Zellen senden kein Hungergefühl aus, wenn der Körper sich tatsächlich im Fastenstoff wechsel befi ndet. Diese Stoff wechselumstellung kann das Wohlbefi nden während der ersten Fastentage beeinfl ussen. Vor allem Blutdruckabfall und ein relativ großer Wasserverlust können sich bemerkbar machen und zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein führen. Keine motivierenden Aussichten, doch gibt es gute Möglichkeiten, dieses Tal der Tränen aufrecht zu durchschreiten. Es hat ja keiner gesagt, dass eine Entgiftungskur ein Spaziergang ist. Der Lohn dafür sind ein klarer Geist, geschärfte Sinne, innere Ruhe und Gelassenheit zusammen mit der Gewissheit, dass der Körper auch ohne Kaff ee und Brot überlebensfähig ist. Kritiker behaupten, der Körper würde während solch einer Kur ein Vitalstoff defi zit erleiden und lebensnotwendige Eiweiße aufzehren. Das ist falsch! In einer korrekt durchgeführten Fastenkur fi ndet durch Brühe, Saft und Tee eine reichende Versorgung mit Mineralstoff en, Vitaminen statt. Das Begleitprogramm aus Körper- und Darmpfl ege, sowie Bewegung und Entspannung ist dabei unerlässlich, ausgebildete Fastenleiter/innen wissen darum. Jeder gesunde Mensch kann fasten. Bei bestimmten Krankheiten, wie z. B. Bluthochdruck, Migräne, Rheuma oder Darmproblemen, gibt es laut Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung sogar klare Indikationen für eine Fastenkur. Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich in jedem Fall vorher mit ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker abstimmen. Wer seine Fastenkur in Ruhe und mit allen Sinnen genießen möchte, für den ist eine fachliche Begleitung oder sogar die Teilnahme an einer Fastengruppe besonders wertvoll. Aufk ommende Fragen oder Unsicherheiten können so umgehend professionell geklärt werden. Fasten? Verändert. Natürlich! Alles Gute für Ihre Gesundheit.

Simone Möller www.frau.moeller.de

Das NA!-Team bedankt sich für den Beitrag!