Ich wollte schon immer wissen: Wie ist eigentlich …

Soll man ja, außer man teilfastet, dann soll man ja bis Mittag nicht. Angeblich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Ich bin ja eher nicht der Frühstücker, liebevoll „Nuttenfrühstück“ nennt meine Mutter mein morgendliches Ritual aus Kaffee und Kippe. Aber für euch habe ich es getan und Nahrungsaufnahme in den Morgenstunden praktiziert.

Stätte des Selbstexperiments war eine neue Location unweit der großen Bremen-Norder Stiftungseinrichtung, quasi gegenüber des neuen Supermarkts. Habe ich doch schon öfter mein Umfeld in die ambulante Chirurgie in Lesum begleitet, ist mir das kleine Lokal bisher nicht aufgefallen. Also rein.

Auswärts frühstücken ist oft so eine Sache. Meistens eher „na ja, da hätte ich mir zuhause was Besseres zaubern können“. Zumal die Qualität und Herkunft der Zutaten oft fragwürdig, teilweise suspekt ist. Rührei aus dem Tetrapack, echt jetzt? Ob das Riffelmuster am Wurstrand von der Plastikverpackung kommt?

Da zahlt man dann teuer Geld und bekommt Lebensmittel, die man nie kaufen und schon gar nicht essen möchte.

Schon öfter habe ich mich, auch auf privaten Frühstückseinladungen, bei der Lüge ertappt, dass ich morgens immer nur Marmelade essen würde. Esse ich nie, ich stehe, wenn, auf ein rustikales Frühstück. Speck, Eier, Grilltomate – das gibt Tinte auf den Füller. Gerne so gegen elf, das hält dann bis abends vor.

Vier Augen sehen, zwei Gaumen schmecken mehr, also mit Begleitung in die Karte geschaut. Und für zwei Varianten aus der Frühstücksauswahl entschieden. Sehr nettes und aufmerksames Personal bringt uns vorab unsere Tees. Ein wirklich sehr schöner Laden. Alles ganz schlicht, schick und geschmackvoll. Man sitzt bequem bei günstiger Esshöhe. Optional hätten wir draußen sitzen können. Schönes Geschirr und Besteck, da freut man sich aufs Essen.

Aha, da kommt es. Zweimal, einmal als ausschließliche Käsevariante, einmal Wurst- und Käsekombi. Was soll ich sagen, es sieht toll aus! Man sagt mir nach, ich wäre ein wenig kompliziert, wenn es ums Essen geht. „Nee, dies nicht, nee, das nicht, nee, das mit dem geht nicht, schmeckt mir nicht, mochte ich noch nie, gehört da nicht rein, Obst im warmen Essen oder Salat!? Geht gar nicht!“ Das hier geht auf jeden, das sagt mir schon mein Auge. Hübsch angeordnet, appetitlich garniert, wie zwei kleine Buffets. Beide kommen frisch und bunt daher, mit netten kleinen Extras wie Feigensenf, Tomate-Mozzarella und Oliven.

Dann folgt die Geschmacksprobe: Also, so gut habe ich schon lange nicht mehr auswärts gefrühstückt! Da gibt es gar nichts zu meckern. Alles schmeckt so gut, wie es aussieht. Die Menge ist nicht beängstigend übertrieben und auch nicht auffallend geizig. Es gibt wahlweise Brötchen und zweierlei Brot. Das kommt mir entgegen. Ich mag keine Brötchen und Käse nur auf  Schwarzbrot, Wurst hingegen eher auf Grau- und Vollkornbrot (siehe vorherigen Absatz, ja ja …). Alles super, alles bestens. Mit Zeit und Ruhe erkunden wir die Teller und nehmen das ausgiebige Frühstück begeistert ein. Wir sind uns einig.

Glücklich und zufrieden verlassen wir die Räume. Allein die Auslage mit den hausgemachten Torten – besonders dem großartig aussehenden Frankfurter Kranz – und auch der ständig wechselnden Mittagstisch machen Appetit auf mehr. Ein Fazit kann hier nur absolut positiv ausfallen, also beste Bewertung von meiner Seite.

I’ll be back.

5 von 5

Gauch von Hold

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