Ich wollte schon immer wissen: Wie ist eigentlich …

Da ich im März gleich auf zwei runden Geburtstagen eine für mich neue Location betanzen durfte, stelle ich euch diese direkt mal vor. Ich wusste zwar bereits, „da ist was“, aber erst seit dem Betreiberwechsel zum Jahreswechsel (mein Lieblingswirt arbeitet an seinem Imperium) rückte dieser Ort in unser kollektives Sichtfeld. Also schlugen gleich zwei zelebrierwütige Fische zu und luden in die „neuen“ Räume, um sich ordentlich feiern und es krachen zu lassen. Das Gebäude beherbergt den Ruderverein unseres Stadtteils, und somit erklären sich die unmittelbare Nähe zum Wasser und die maritimen Accessoires. Da der März halt war, wie er war (nein, ich möchte nicht darüber sprechen), lässt sich meinerseits über den Ausblick bisher nur spekulieren. Ich meine aber, durch die großzügige Fensterfront in Richtung Fluss Lesum auf der großen Sommerterrasse eine hartnäckige Schar windgepeitschter Raucher gesehen zu haben. Ich denke, unter anderen Voraussetzungen – hell, trocken, warm – wird es vermutlich wenige Plätze geben, die sich für den Sonntagskaffee und – kuchen noch besser eignen. Bis das Wetter es endlich wieder zulässt, kann man sich auf ein Sofa lümmeln und das meteorologische Dilemma von drinnen ansehen. Geburtstage, je öfter sie sich runden, desto gemischter die Gäste und desto ausholender die musikalische Reise. Das macht wirklich großen Spaß, und in den Räumlichkeiten bietet sich auch dem eigenwilligsten Tanzstil ausreichend Fläche, seinen Erinnerungen und den damit verbunden Gefühlen starken Ausdruck zu verleihen
– ohne, dass man sofort den DJ nebst Equipment mit einbezieht. Weitestgehend unbehelligt von der Tanzwut kann man sich eine erfrischende und erhellende Pause am Tresen gönnen. Ob gute Freunde, alte Bekannte oder völlig Fremde, am Tresen sind alle Katzen grau – und durstig. Da freut man sich über die netten und geübten Mitarbeiter/innen, die auch der/dem Ausgedörrtesten, die/der sich aus dem Tiegel des Ausdruckstanzes mit letzter Kraft in die Oase rettet, fast von den Augen ablesen, welches Elixier ihre/seine Kraft regenerieren soll. Ob auf Partys Nahrung gereicht werden sollte oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Zumindest sollte man es vorher wissen, um den groben Anfängerfehler (trinken ohne Grundlage) zu vermeiden und sich gegebenenfalls vorher selbst ordentlich abzufüttern. Das ist nicht zu unterschätzen und wirkt abendverlängernd, bzw. verlängernd auf den erinnerbaren Zeitraum eines eventuell zu langen Abends. Wenn nichts gereicht wird, ruhig ein Hasenbrot mitführen und wenn es gar nicht anders geht, einen Pizzaboten bestellen.
Das könnte den Gastgeber kurz beschämen, aber nackt auf der Tanzfläche einzuschlafen beschämt alle nachhaltig. Also, auf jeden Fall eine Option zur Durchführung einer gelungenen Sause. Die Gestaltung der Räume lässt für jeden Anlass viele Freiheiten und kann für jeden Bedarf angepasst werden. Volle Bestuhlung bei Sarah-Sophies 18. oder Disco bei Erwins 90., jeder wie er oder sie es mag und die Besucherstruktur es vorgibt. Ich freue mich schon auf Events, die dann eher in einer lauen Sommernacht stattfinden und auch den bedauernswerten Rauchern ihre Passion dann nicht auf so grausame Weise vor Augen führen. Mir hat es gefallen. Und, das muss mal ermutigend in Richtung aller Gastgeber gesagt werden, wenn ihr den Raum, die Getränke, die Musik organisiert und die Leute zusammen bringt, haben die Gäste selber Schuld, wenn sie es nicht hinbekommen ein rauschendes Fest zu veranstalten. Diesen Gästen kann dieser Vorwurf nicht gemacht werden, die wussten, wie es geht. Also, feiert, lasst euch feiern – keiner weiß, was kommt. Ich zieh was ab, weil das so Gewohnheit ist.

Gauch von Hold