November

Erstaunlich… ist es tatsächlich doch schon das zweite November-Editorial, das ich schreibe. Die Zeit vergeht und jedes Jahr rauscht schneller an mir vorbei… Woran mag das liegen, dass Zeit immer zügiger vergeht, je älter man wird?

Nun, meine These ist ja, dass man sich nicht mehr wirklich freut – dass man das Leben weniger spielerisch nimmt, als man es noch ganz unbewusst in der Jugend getan hat. Der Führerschein ist geschafft, Weihnachten sind Tage geworden, die man nicht mehr 24 Tage sehnsüchtig herbeiwünscht – und Ostern? Nun gut… ein paar Tage frei.

Was hat das mit dem November zu tun? Am 20.11. ist Buß- und Bettag. Nun bin ich kein Christ, aber ich bin bei meiner Frage zu dem Editorial eben über diesen Tag gestolpert und mir war seine Bedeutung gar nicht bewusst. >Der kleine Kalender< schreibt: „Der Buß- und Bettag steht im Zeichen der Besinnung, Reflexion und Ruhe. Bei der Buße geht es nicht um Strafen für vergangene Vergehen, sondern darum, das eigene Leben zu überdenken, seinen Glauben zu erneuern und zu Gott zu finden. Der Tag soll nicht mahnend die eigenen Fehler aufweisen, sondern Mut für Neues und Veränderung, ebenso wie Verbesserung machen...“

Es geht also nicht darum „Buße“ zu tun im Sinne, sich seiner Schuld bewusst zu werden, sondern sich von eben dieser zu befreien, sollte etwas nicht so laufen, wie geplant. Und somit ist es schade, dass dieser Feiertag nur noch in Sachsen begangen wird, bundesweit allerdings abgeschafft wurde. Denn haben wir zu Weihnachten tatsächlich in diesem ganzen Rummel Zeit, in uns zu gehen?

Womit wir wieder bei der Zeit wären – „Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich!“ heißt es so schön. Aber sind wir ehrlich: Wann nehmen wir uns Zeit darüber nachzudenken, ob wir das Richtige tun? Haben wir den richtigen Job? Haben wir die richtige Beziehung? Ist unser Denken richtig? Konsumieren wir Meinungen nur, oder nehmen wir uns Zeit, eine eigene zu bilden? Woran glauben wir? Was macht uns zufrieden? Sind wir im Hamsterrad gefangen und finden den Absprung nicht mehr? Wenn wir was ändern wollen, wie kann uns das gelingen? Sind wir mit allem, was wir tun, auch bei uns?

Das sind Fragen, für deren Beantwortung im Alltag wenig Zeit bleibt, die aber Zeit brauchen. Denn ist es nicht so, dass, wenn wir selbst zufrieden sind, dass wir dann sehr viel abgeben können?! Mehr Kraft haben um Kraft zu geben. Fängt nicht alles bei uns selbst an?

Auf einen schönen November mit viel Zeit für alles, was Spaß macht und Freude bringt!

Euer

Nordanschlag-Team 

Dijana & Laris

& die fleißigen Helferlein